PAG - Trächtigkeitstest Milch ab sofort möglich!
Nach einem gelungenen Testlauf bietet der HVL ab sofort einen Milch-Trächtigkeitstest an, der über ein ELISA-Verfahren der Fa. Idexx PAGs in Milch nachweist und somit die Feststellung des Trächtigkeitsstatus von Rind, Ziege, Schaf und Wasserbüffel erlaubt.
Funktionsweise
Spezifische Glykoproteine, die im Rahmen einer Trächtigkeit gebildet werden, sog. PAGs, steigen in der Milch ab dem Zeitpunkt der Befruchtung an und erreichen ihre höchste Konzentration zum Zeitpunkt der Kalbung. Ihr Nachweis erlaubt ab dem 28. nach Besamung bei Rind und Ziege, ab dem 60. Tag beim Schaf und ab dem 29. Tag beim Wasserbüffel eine zuverlässige Aussage zum Trächtigkeitsstatus des Tieres.
Vorteile |
Frühe Erkennung trächtiger bzw. nicht trächtiger Tiere |
Einfache und schnelle Probenahme |
Stress- und risikofrei für das Tier |
Leergut
Probenröhrchen mit Konservierungsmittel sind direkt über Ihren zuständigen HVL-Mitarbeiter zu beziehen. Bitte melden Sie Ihren Bedarf rechtzeitig an. Alternativ können Sie Leergut auch direkt beim HVL-Zentrallabor abholen oder bestellen und per Post (gebührenpflichtig) erhalten. Milchproben in anderen Gefäßen können leider nicht untersucht werden. Das Konservierungsmittel darf nicht entfernt werden. Vorsicht! Das Konservierungsmittel ist giftig! In der Probengebühr ist das Leergut inklusive der Verpackung enthalten. Die Haltbarkeit des Konservierungsmittels ist auf dem Etikett der Proberöhrchen angegeben (z.B. 2017-01).
Probenahme
PAG-Proben nehmen Sie selbstständig oder beauftragen Ihren zuständigen HVL-Mitarbeiter während der Milchkontrolle. Um Ihnen aussagekräftige Ergebnisse liefern zu können, werden PAG-Proben immer direkt vom Euter in das Proberöhrchen gemolken. Beachten Sie auch die Wichtigen Hinweise (202 KB) auf der Rückseite des Probenbegleitscheins, damit schließen Sie wichtige Fehlerquellen aus. Da es uns nicht möglich ist, evtl. Fehler bei der Probenentnahme oder Probenzuordnung zu erkennen, übernimmt der HVL keine Haftung für aus diesen Fehlern resultierende falsche Ergebnisinterpretationen und mögliche Schäden.
Korrekte Probenahme | |
1. | Füllen Sie den Begleitschein aus und ordnen Sie die Barcode-Etiketten den beprobten Tieren zu. |
2. | Tragen Sie zur Beprobung frische Einmalhandschuhe und sorgen Sie für ein sauberes und trockenes Euter. |
3. | Verwerfen Sie die ersten 2-3 Strahlen Milch. Es kann Vor-, Haupt- oder Nachgemelk genommen werden. |
4. | Befüllen Sie das Probenröhrchen zu mind. ¾ mit Milch und halten Sie es dabei schräg, damit kein Schmutz hineinfällt. |
5. | Verschließen Sie das Gefäß zügig und kühlen Sie die Probe bis zum Transport. |
Transport der PAG-Milchproben
Der Probentransport kann, im Rahmen eines Besuches, über den zuständigen HVL-Mitarbeiter erfolgen. Bitte nutzen Sie den beiliegenden Zipper-Beutel, um alle Proben eines Untersuchungsauftrages zusammenzufassen.
Bei Postversand ist es zusätzlich nötig die Proben im Zipper-Beutel und im gepolsterten Rückumschlag sicher zu verpacken. Der Rückumschlag ist vom Einsender frei zu machen.
Der Probentransport nach Alsfeld kann nach Rücksprache auch über den Milchsammelwagen Ihrer Molkerei erfolgen.
Probenbegleitschein
Der Probenbegleitschein ist vollständig auszufüllen. Bitte schreiben Sie leserlich in Druckbuchstaben und nur in den dafür vorgesehenen Feldern, da wir eine automatisierte Verarbeitung nutzen. Proben ohne Begleitschein können nicht bearbeitet werden. Ist das Belegdatum nicht zu bestimmen (Deckbulle), nehmen Sie bitte den spätesten wahrscheinlichen Termin an.
Zusätzliche Probenbegleitscheine finden Sie hier (121 KB)(Ausdruck im ursprünglichen Format). Bitte beachten Sie die Wichtigen Hinweise (202 KB) zum PAG-Test auf der Rückseite des Probenbegleitscheins.
Sicherheit
Die Sicherheit des PAG-Trächtigkeitstests Milch ist in etwa vergleichbar mit der Diagnostik per Palpation oder Ultraschall. Wobei eventuell nicht korrekte Aussagen fast ausschließlich dadurch entstehen, dass Ergebnisse falsch zugeordnet werden, Tiere zu früh untersucht werden oder direkt nach einem Abort noch PAGs in der Milch vorhanden sind. In frühen Phasen der Trächtigkeit muss noch mit hoher embryonaler Sterblichkeit gerechnet werden. Deshalb empfiehlt es sich besonders frühe Ergebnisse nochmals in etwas späteren Phasen abzusichern. Werden Milchproben direkt nach einem Abort untersucht, können noch einige Tage lang PAGs in der Milch nachgewiesen werden, was mitunter fragliche Ergebnisse bedingt. Durch geringere Embryoverluste in späteren Trächtigkeitsphasen sind ca. ab dem 45. Trächtigkeitstag weniger fragliche Ergebnisse zu erwarten.
Zu rund 98,7%* wird ein tragendes Tier als tragend erkannt (Sensitivität Rind).
Zu rund 94,4%* ist ein tragend getestetes Tier auch wirklich tragend (Spezifität Rind).
Der Idexx PAG-Test ist validiert für Rinder, Ziegen, Schafe und Wasserbüffel.
*Die Angaben zu Sensitivität und Spezifität variieren im Verlauf der Trächtigkeit. Oben genannte Anteile bilden die durchschnittlichen Sicherheiten ab.
Test | Trächtigkeitstag (Rind) | Aussagekraft und Nutzen (Rind) |
1. | >= 28. | Früherkennung nicht trächtiger Tiere, Zwischenkalbezeit reduzieren |
2. | 65. - 75. | Frühaborte rechtzeitig erkennen (ca. 19% zwischen 28. und 72. Trächtigkeitstag) |
3. | 210. - 220. (vor Trockenstellen) | Absicherung der Trächtigkeit vor dem Trockenstellen (ca. 2% Verluste zwischen 98. – 210. Trächtigkeitstag) |
Ergebnismitteilung
Ihre Ergebnisse erhalten Sie per E-Mail, wenn Sie Ihre E-Mail-Adresse auf dem Begleitschein eingetragen haben. Alternativ ist eine Mitteilung per Fax möglich. Da wir jeden Untersuchungsauftrag individuell bearbeiten, geben Sie bitte Ihre Kontaktdaten bei jeder Probenahme an. PAG-Proben werden an zwei Tagen pro Woche untersucht. Aktuell ist Annahmeschluss im HVL-Labor montags und mittwochs um 14 Uhr. Ihre Ergebnisse erhalten Sie i.d.R. innerhalb 48 Stunden nach Annahmeschluss.
Abrechnung
Die aktuelle Gebührenordnung zum PAG-Test aus Milch finden Sie hier (109 KB). Je Abrechnungszeitraum erhalten Sie eine Rechnung.
=> Rabattoption für PAG-Milchträchtigkeitstest <=
Nähere Informationen dazu finden Sie hier (93 KB).
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Gerne gibt Ihnen Ihr zuständiger HVL-Außendienstmitarbeiter Auskunft und zieht Ihre PAG-Proben während der MLP. Alternativ wenden Sie sich bitte an unten stehende Kontaktdaten des HVL-Zentrallabors.
Beachten Sie unseren PAG-Flyer (838 KB) und das Dokument Wichtige Hinweise (202 KB).
Kontakt
Hessischer Verband für Leistungs-
und Qualitätsprüfungen in der Tierzucht e.V.
An der Hessenhalle 1
36304 Alsfeld
HVL-Zentrallabor
Auskunft und Bestellung von Probenröhrchen
Telefon: 06631 784 -63 , -62 , -61
Fax: 06631 784 -79
E-Mail: labor@hvl-alsfeld.de
Literatur
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Peter Krawczel & Rick Grant, William H. Miner Agricultural Research Institute and The University of Vermont; Chazy, New York, USA & Burlington, Vermont USA
Paul Fricke, Steve Stewart, Paul Rapnicki, Steve Eicker, and Michael Overton Pregnant vs. Open: Getting Cows Pregnant and the Money it Makes
De Vries et al, Economics of improved reproductive performance in dairy cattle (Publication AN 156), Gainesville FL, University of Florida Institute of Food and Agriculture Science; 2005
A. Ricci , P. D. Carvalho , M. C. Amundson , R. H. Fourdraine , L. Vincenti , and P. M. Fricke; Factors associated with pregnancy-associated glycoprotein (PAG) levels in plasma and milk of Holstein cows during early pregnancy and their effect on the accuracy of pregnancy diagnosis
Vasconcelos, J. L. M., R. W. Silcox, J. A. Lacerda, J. R. Pursley, and M. C. Wiltbank. 1997. Pregnancy rate, pregnancy loss, and response to heat stress after AI at 2 different times from ovulation in dairy cows. Biol. Reprod.